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Aktion / Bericht

Stellungnahme des KV's zum Thema Landwirtschaft

Landwirtschaft stellt die Grundlage einer jeden Gesellschaft dar. Jedoch ist sie, in ihrer jetzigen überwiegend konventionellen Form, mit massivem Einsatz von Pestiziden und Chemie, auch einer der Hauptquellen für schädliche Treibhausgase, Artensterben, verseuchte Böden und vergiftetes Grundwasser. Dabei hat sie Potenzial für so viel mehr.

Systemisch gedacht kann eine naturverträgliche Landwirtschaft den urbanen Raum mit dem Land verbinden, Biologische Diversität hervorbringen, unsere Kulturlandschaft erhalten und mittels kurzer Transportwege durch frische Produkte die Gesundheit von uns allen nachhaltig verbessern.

Lassen Sie uns den Weg hin zu einer wahren Bodenkultur gemeinsam bestreiten.

   

Höfesterben stoppen

Die zurzeit betriebene Flächensubventionierung führt alle ökologischen Bemühungen ad absurdum. Sie fördert ein „Wachsen oder Weichen“ und ist mitverantwortlich für das Sterben der kleinen bäuerlichen Familienbetriebe. An diesem Umstand ändert auch die jüngst von der EU beschlossene Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nichts.

Die ÖDP will den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, von der nicht nur die Landwirte, sondern auch die Verbraucher und die Natur profitieren. Um dem grassierenden Höfesterben entgegenzuwirken, muss die Subventionierung nach Flächengröße beendet werden. Sie sollte ersetzt werden durch Umstellungshilfen für industriell wirtschaftende Betriebe auf naturverträglichen Landbau und artgerechte Tierhaltung, sowie Prämien für den Erhalt der Kulturlandschaft und Bodenfruchtbarkeit. Das Geld muss endlich dahin fließen wo bäuerliche Landwirte mit ihren Familien für unsere Zukunft einstehen.

 

Massentierhaltung abschaffen

Durch die industrielle Massentierhaltung entstehen große Mengen an Gülle, zusätzlich belastet mit Antibiotikarückständen und multiresistenten Keimen (MRSA), meistens ohne die erforderlichen Agrarflächen zur Ausbringung.

Dies führt zur Überdüngung der Böden mit steigenden Nitrat- und Stickstoffwerten.Immer mehr Grund- und Trinkwasser wird unbrauchbarund muss teuer und aufwendig gereinigt werden. Weiterführend treibtes die Eutrophierung (Anreicherung mit Nährstoffen) vieler Gewässer voran, was zu verstärkter Algenblüte und schlussendlich zum Absterben der Biotope führt. All dies ließe sich durch eine bäuerliche Landwirtschaft mit maximal zwei Großvieheinheiten pro Hektar und artgerechter Tierhaltung vermeiden. Massentierhaltung sollte der Vergangenheit angehören. Darüber hinaus sollten die Importe von Futtermitteln bspw. aus dem Amazonasregenwaldgebiet beendet werden.

 

Keine Gentechnik

Unser Land braucht starke und unabhängige Landwirte. Dies gelingt nur wen sie eigenständig über ihr Saatgut verfügen können und in keiner Patentabhängigkeit mit einem Biotechnologie Unternehmen stehen.Die vorhandene Vielfalt an Kulturpflanzen ist unsere Lebensgrundlage. Sie wird unwiderruflich zerstört, weil Gentech-Sorten die einheimischen Sorten verdrängen. Durch Wind und Wetter auf offenem Feld kreuzen sich genmanipulierte Pflanzen mit traditionellen Sorten. Einmal in unserer Umwelt freigesetzt, sind Sie weder rückhol- noch kontrollierbar. Die Auswirkungen der neu entstandenen rekombinierten Pflanzen auf die Ökosysteme sind noch nicht absehbar. Daher fordern wir ein striktes Verbot von Gentechnik in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion.

 

Bienenkiller verbieten

Pestizide sind hauptverantwortlich für das größte Insektensterben der Geschichte. Die Gesamtmasse der Fluginsekten hat in NRW in den letzten 27 Jahren um über 75 Prozent abgenommen, die Hälfte der Wildvögel ist seit 1980 verschwunden.  Ihren schädlichen Einfluss bspw. in Form von Krebserkrankungen wird zwar durch die produzierenden Unternehmen stets negiert, jedoch häufen sich langsam Gerichtsurteile und wissenschaftliche Studien, welche den Betroffenen ein Recht auf Schadensersatz zusprechen.

In Kombination mit Kunstdünger ist zwar kurzfristig mehr Ertrag zu erwirtschaften, jedoch nimmt die Bodenfruchtbarkeit und das Bodenleben Vegetationsperiode für Vegetationsperiode ab, bis der Boden schließlich vollends erodiert ist. So wird immer mehr Chemie benötigt, um den Ernteertrag konstant zu halten. Ein klassischer Teufelskreislauf mit ungutem Ende, zumal die ersten Pflanzen Resistenzen gegen Glyphosat und Co. Entwickeln. 

 

Förderung der Solidarischen Landwirtschaft

In unseren Augen erfüllt die solidarische Landwirtschaft alle oben genannten Forderungen. Sie basiert auf dem Prinzip dass Bürger bei ihrem Bio-Landwirt des Vertrauens Gemüsekisten abonnieren und ihm somit auch in Zeiten schlechter Ernte eine sichere Existenzgrundlage ermöglichen. Für die Abonnenten ergibt sich der Vorteil durch frische saisonale Produkte mit kurzem Transportweg. Ein reger Austausch mit dem zuständigen Landwirt sowie die Besichtigung des Hofes etc. ist fester Bestandteil dieser Kooperation.

 

Essbare Städte, Landschaften und Gemeinschaftsgärten

 Landwirtschaft kann auch im Vorgarten stattfinden. Die allgemeine Bepflanzung und Kultivierung von Grünflächen ist zu begrüßen.

 

Wälder regenerieren

Bedingt durch die viel zu trockenen letzten Jahre, welche die Ausbreitung des Borkenkäfers begünstigten, leidet und stirbt ein Großteil des deutschen Waldes. Perspektivisch müssen die Fichtenmonokulturen einem an unsere Klimazone angepassten Mischwald weichen.

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